VIVIANA GUASCH
Archetypen des Weiblichen – Arbeit und Werk
„In einem Teil meiner letzten Arbeiten, erkunde ich ‚Die Venus‘ und andere Göttinnen als weibliche Archetypen, die einen vollen Kreis von sowohl menschlichen Qualitäten als auch ‚göttlichen‘ bilden.
Meine Suche basiert auf dem Mythos des (Er)zeugens und anderen Mechanismen, wie zum Beispiel den Beziehungen zwischen der Natur, der Gesellschaft und der Spiritualität.
Es ist eine Entdeckungsreise, auf der das weibliche Universum einen speziellen Platz einnimmt.
Ich male und zeichne mit speziellen Markern, die mit Wasser verdünnt werden können. Mit dieser Technik schaffe ich zufällige farbige Wasserspuren, die mich bei der Schaffung von Landschaften und Szenarien für die Göttin inspirieren: Kuppeln, Himmel, Ornamente und Elemente der Natur.
Mit Ton forme ich weibliche Figuren, die von prähistorischen Figuren, wie zum Beispiel der Venus von Willendorf und anderen inspiriert sind, und verbinde Ihren Ursprung mit zeitgenössischen Objekten wie Alltagsartikeln. So schaffe ich Readymades, Assemblagen und Kollagen und es entsteht eine neue Heimat für sie.
Die Werke beabsichtigen Altäre oder symbolische und kitschige Szenarien zu sein, die das Göttliche wiederspiegeln und dabei eine einfache und ästhetische Religiosität erwerben. Diese ‚Vergötterung‘ der Botschaft in meinem Werk erstaunt und belustigt mich durch ihre Widersprüchlichkeit.
Die Skulpturen aus Stoff stellen durch ihre Verbindung mit Nähen und Textilien ein besonderes weibliches Konzept dar. Der Stoff wird auf Basis der enthaltenen Texturen, Farben und Ornamente ausgewählt. Ihr Gewand ist ihr Körper. Ich arbeite an weiblichen Torsen mit meist überproportionierten, organischen Formen und betone Brüste, Gebärmutter, Hüften und den Bauch. Ich lasse meine Augen erkunden was sich unter den Formen und der Größe verbirgt und ich spüre einen Hauch Schutz, Zuneigung und Nähe.
Es entsteht eine ‚visuelle Poesie‘, die in der Lage ist meine persönliche und kulturbedingte Lage (europäisch, christlich) sowie althergebrachte Konzepte aus dem Matriarchat mit dem Zeitgenössischen zu verbinden. Ich versuche mich durch meine Arbeit einer neuen, bewussten Reflexion über die Beziehung mit dem Weiblichen anzunähern.“
VIVIANA GUASCH, Barcelona 2015

„Archetypen des Weiblichen“
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